Die Schwangerschaft – eine große Veränderung
Es wird häufig als Wunder der Natur bezeichnet, wenn im Mutterleib neues Leben heranwächst. Tatsächlich ist die Schwangerschaft ein besonderer Zustand, in dem es für die werdende Mutter einiges zu beachten gibt: Vorsorgeuntersuchungen, die richtige Ernährung und Körperpflege können helfen, dass Mutter und Kind gesund bleiben. Im Überblick
Vorsorgeuntersuchungen, Mutterpass
Ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, das wünscht sich jede werdende Mutter. Deshalb sollten Schwangere an Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, bei denen mögliche Komplikationen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Gesetzlich hat jede schwangere Frau ein Anrecht auf bis zu 14 Vorsorgeuntersuchungen, für die sie keine Praxisgebühr bezahlen muss. Da jede Schwangerschaft unterschiedlich verläuft, trägt der Arzt die Ergebnisse aller Untersuchungen in einen Mutterpass ein. So kann der Verlauf der Schwangerschaft genau verfolgt werden. Nähere Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen und Mutterpass finden Sie
hier.
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Leichte Beschwerden und was man dagegen tun kann
Während einer Schwangerschaft finden im Körper der Frau viele Veränderungen statt. Deshalb können verschiedene Beschwerden auftreten: Das Spektrum reicht von den typischen, eher harmlosen Symptomen wie
Übelkeit, Heißhunger und Stimmungsschwankungen, bis hin zu ernsten wie
Thrombosen und
Schwangerschaftsdiabetes. Viele sind ganz normal und verschwinden von alleine wieder. Bei anderen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden. Eine Liste mit Schwangerschaftsbeschwerden, deren Prävention und Behandlung finden sie
hier.
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Veränderungen bei der Medikamenteneinnahme
Unbehandelte Erkrankungen können sowohl die Mutter als auch das Kind gefährden, deshalb müssen auch Schwangere in bestimmten Fällen mit Arzneimitteln versorgt werden. Generell aber gilt: Verzichten Sie auf eine Medikamenteneinnahme in allen Fällen, in denen diese nicht wirklich notwendig ist. Versuchen Sie stattdessen, auf nichtmedikamentöse Therapien auszuweichen.
Werdende Mütter fürchten oft, dass Arzneimittel ihrem Kind schaden könnten. Generell sollten Sie vor jeder Medikamenteneinnahme – auch bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten – einen Arzt konsultieren. Weisen Sie jeden Arzt und Apotheker, egal weshalb Sie ihn aufgesucht haben, darauf hin, dass Sie schwanger sind. Denn einige Medikamente sind für Schwangere nicht geeignet. So zum Beispiel der Wirkstoff
Acetylsalicylsäure, der in vielen frei verkäuflichen Schmerzmitteln enthalten ist und der die
Blutgerinnung beeinflusst. Er darf im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht genommen werden, weil er Probleme im Blutkreislauf des Ungeborenen und übermäßige Blutungen bei der Geburt hervorrufen kann.
Für Medikamente, die als Dauermedikation gegeben werden, zum Beispiel bei schwerem
Rheuma oder
Epilepsie, muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt eine individuelle Lösung für die Zeit der Schwangerschaft gefunden werden.
So zurückhaltend Sie generell mit Medikamenten sein sollten – bei wirklich notwendiger Medikamenteneinnahme, wie zum Beispiel
Antibiotika bei einer Infektion, ist es wichtig, die Behandlung konsequent zu Ende zu führen. Sonst riskieren Sie, bei einem möglichen Rückfall auf ein anderes, eventuell weniger geeignetes Medikament ausweichen zu müssen.
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Ernährung
Wenn eine Schwangere besonders großen Appetit hat, heißt es oft: „Sie muss ja für zwei essen“. Doch wie viel und vor allem was sollte eine werdende Mutter zu sich nehmen? Und wie viel Gewichtszunahme ist normal?
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Nährstoffe und Gewicht
In der Schwangerschaft benötigt der Körper deutlich mehr
Nährstoffe als sonst, da ein neuer Organismus aufgebaut werden muss. Das bedeutet jedoch nicht, dass die werdende Mutter viel mehr essen sollte als zuvor. Sie sollte lediglich Nahrungsmittel mit hohem Nährstoffgehalt bevorzugen und darauf achten, dass ihr Bedarf an
Mineralien,
Vitaminen und
essentiellen Fettsäuren gedeckt ist. Nur, wenn die Mutter jeweils ausreichende Mengen davon zu sich nimmt, ist der Fötus gut versorgt.
Optimal ist eine Ernährung, die reich an frischen Produkten ist: Gemüse, Obst und frischer Fisch sollten besonders häufig auf dem Speisezettel stehen. Außerdem gehören Fette und Öle dazu, die ein günstiges Fettsäureprofil besitzen, wie die
Omega-3-Fettsäuren. Sie kommen beispielsweise in fetten Seefischen, Nüssen, Raps- und Leinöl vor.
Einige wichtige Mikronährstoffe sollten Sie in der Schwangerschaft ergänzend zuführen, da diese meist allein durch die Nahrung nicht in ausreichenden Mengen aufgenommen werden können: Dazu gehören beispielsweise
Jod, Eisen,
Calcium und
Folsäure.
Der Kalorienbedarf erhöht sich bei Schwangeren allerdings nur langsam: erst ab dem vierten Monat steigt er kontinuierlich etwas an. Selbst gegen Ende der Schwangerschaft benötigt der Körper jedoch pro Tag nur etwa 250 Kalorien mehr. Diese stecken beispielsweise in einem Becher Joghurt (250 g) oder zwei bis drei Stücken Obst. Eine Gewichtszunahme von etwa 10–12 kg in der Schwangerschaft ist normal und sollte möglichst – außer bei sehr schlanken Frauen – nicht überschritten werden. Übergewichtige Frauen sollten dagegen darauf achten, etwas weniger zuzunehmen.
Weitere Tipps zu Ernährung und Gewicht während der Schwangerschaft finden Sie
hier. Wie Sie Ihre zusätzlichen Pfunde nach der Geburt wieder loswerden, erfahren Sie
hier.
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Schwangerschaftsstreifen vorbeugen
In der Schwangerschaft verändert sich die Haut: Aufgrund der besseren Durchblutung wirkt die Gesichtshaut oft schöner und frischer als vorher, das Gesicht bekommt mehr Farbe. Auch die Haare werden unter dem Einfluss der Hormone voller und kräftiger. Andererseits ist die Haut an der Brust, dem Bauch und den Schenkeln in dieser Zeit besonderen Belastungen ausgesetzt: Sie muss sich dehnen, um sich dem zunehmenden Bauch- und Brustumfang anzupassen. Die
Hormone lassen die Haut und das Bindegewebe zwar lockerer und dehnbarer werden, aber das Gewebe kann dann auch leicht überdehnen, sodass Schwangerschaftsstreifen entstehen.
Vorbeugend hilft es, die Haut intensiv zu pflegen und geschmeidig zu halten. Massieren Sie sie dazu mit einer gut emulgierenden Lotion, einem Hautöl oder einer leichten Creme, die gut einzieht. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke beraten, welches Produkt für Sie geeignet ist.
Viele Frauen finden es angenehm, eine Bauchbinde oder einen Schwangerschafts-Slip mit eingearbeitetem Gurt zu tragen. Bei ersterem handelt es sich um eine breite und kräftige elastische Binde, die mittels Klettverschluss stufenlos verstellbar ist und um den Rücken und unteren Bauch gelegt wird. Sie schont das Gewebe der Mutter besonders bei wippenden Bewegungen, die beim Gehen und Laufen entstehen, engt das Ungeborene aber gleichzeitig nicht ein.
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Kompressionsstrümpfe gegen schwere Beine
Durch die hormonelle Umstellung in der Schwangerschaft haben viele Frauen mit schweren Beinen und Wassereinlagerungen zu kämpfen. Das Blut aus dem venösen System wird nicht mehr so schnell abtransportiert, Besenreiser und
Krampfadern können entstehen. Dagegen hilft nur, dem erhöhten Druck von innen mit einem Druck von außen zu begegnen, also
Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen zu tragen. Das mag vor allem im Sommer etwas lästig sein, ist aber im Gegensatz zu vielen anderen auf dem Markt erhältlichen Mitteln sehr effektiv. Für Schwangere gibt es spezielle Strumpfhosen mit verstellbarem Bauchteil. Diese können auf Rezept verordnet werden und werden in der Apotheke angepasst. Dies sollte gleich am frühen Vormittag geschehen, wenn die Beine noch nicht geschwollen sind. In der Apotheke können Sie sich auch zu Material- und Farbauswahl beraten lassen.
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