Herz, Hirn, Gelenke und Gefäße in Gefahr
Übergewicht zieht eine ganze Reihe von Krankheiten nach sich. Es überlastet nicht nur die Gelenke, führt zu Diabetes und Arteriosklerose. Letztendlich kann es eine Mitursache sein für Herzinfarkt und Schlaganfall.Im Überblick
Welche Beschwerden und Folgeerkrankungen verursacht Übergewicht?
Menschen mit Übergewicht leiden häufig unter zahlreichen Beschwerden wie Kurzatmigkeit, starkem Schwitzen, schneller Ermüdbarkeit oder Schmerzen an Wirbelsäule, Hüft- oder Kniegelenken. Auch viele psychosoziale Probleme gehen mit Übergewicht einher.
Daneben ist Übergewicht in den Industrieländern der größte Risikofaktor für die Entstehung von Zivilisationskrankheiten wie
Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Diabetes mellitus Typ II,
Schlaganfall und
Fettstoffwechselstörungen. Jährlich sterben Tausende von Menschen an den Folgen von Übergewicht. Außerdem begünstigt Übergewicht auch die Entstehung von Arthrose, Bandscheibenschäden und Gicht. Das Risiko, Folgeerkrankungen zu entwickeln, erhöht sich mit dem
BMI-Wert. Auch die Fettverteilung spielt eine Rolle: Insbesondere eine
stammbetonte Fettverteilung erhöht das Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Durch eine gesunde Lebensweise mit Sport, Ernährungsumstellung und Entspannung können Sie vielen ernährungsbedingten Folgeerkrankungen entgegenwirken.
↑ nach oben
Übergewicht erhöht das Cholesterin
Essen Sie nur so viel, wie Ihr Körper wirklich braucht. Überschüssige Energie wird in der Leber zu
Cholesterin und anderen Fetten umgewandelt. Fett wird in den Fettdepots eingelagert. Dies führt langfristig zu
Arteriosklerose, denn das
Cholesterin lagert sich in den Wänden der Arterien ab. Insbesondere fettreiche Nahrung führt schnell zu Übergewicht, denn Fett enthält sehr viele Kalorien im Vergleich zu
Kohlenhydraten und Eiweiß.
So viel enthält ein Gramm …
Fett |
9 kcal (37 Kjoule) |
Kohlenhydrat |
4 Kcal (17 Kjoule) |
Eiweiß |
4 Kcal (17 Kjoule) |
Alkohol |
7 kcal (30 Kjoule) |
↑ nach oben
Wie lässt sich Übergewicht vermeiden? Prinzipiell gilt: Die Kalorienzufuhr darf den Kalorienverbrauch nicht überschreiten. Der Energiebedarf in Ruhe, auch Grundumsatz genannt, beträgt durchschnittlich 30 Kcal/kg/Tag oder 130Kj/kg/Tag. Eine Frau, die 60 kg wiegt, hat also einen Grundumsatz von 1.800 Kcal. Bei körperlicher Anstrengung steigt der Energiebedarf. Er ist außerdem von Alter, Geschlecht, Größe und Aktivität abhängig. Leichte körperliche Aktivität erfordert zusätzlich ca. ein Drittel der Energie des Grundbedarfs. Die Kalorienzufuhr würde also insgesamt 40 Kcal/kg/Tag betragen. Für eine Frau mit 60 kg bedeutet dies eine Kalorienzufuhr von 2.400 Kcal.
Stimmt mein Gewicht? Body-Mass-Index und Bauchumfang liefern Anhaltspunkte Ob Sie mehr Energie zu sich nehmen, als Sie benötigen, und ob Sie Übergewicht haben, können Sie anhand des
BMI (body mass index) feststellen. Er ist ein gutes objektives Maß für die Beurteilung des Körpergewichts und errechnet sich aus Körpergröße in kg geteilt durch Körpergröße in m² (=Körperfläche).
Inzwischen halten viele Mediziner den Bauchumfang für aussagekräftiger, denn viel Bauchfett gilt als Risikofaktor für Fettstoffwechselstörungen,
Herz-Kreislauf-Krankheiten und
Diabetes, wie diverse Studien der letzten Jahre belegt haben. Das viszerale Fett – jenes also, das die Organe polstert – wird schneller freigesetzt, es erhöht das Blutfett deshalb eher als das Fett anderer Körperregionen. Aus diesem Grund auch gelten üppige Hüften und Oberschenkel – die Birnenform – als weniger bedenklich als ein massiger Bauch, d. h. die Apfelform. Der Bauchumfang von Frauen sollte unter 88 cm liegen, der von Männern unter 102 cm.
Selbst erteilte Ess-Verbote und strikte Diätverordnungen helfen meistens wenig, um eine Überernährung und deren Folgen Übergewicht sowie zu hohes
Cholesterin zu vermeiden. Hilfreicher ist, sich der eigenen Ernährung bewusster zu werden, Lebensgewohnheiten infrage zu stellen und die
allgemeinen Tipps der Ernährungswissenschaftler zu beherzigen.
↑ nach oben
Übergewicht und Bewegungsmangel fördern Arteriosklerose
Zu viel Körperfett kann auch zu arteriosklerotischen Veränderungen führen. Denn meistens finden sich bei übergewichtigen Menschen
erhöhte Blutfette. Zu viel
Cholesterin und andere Blutfette, z. B. Triglyceride oder Lipoproteine, sind schädlich, weil sich überschüssige Cholesterinpartikel in den Arterienwänden ablagern und dort zu Entzündungen und Verkalkungen führen, die die Gefäße starrer und enger werden lassen. Ersetzen Sie deshalb viele tierische durch pflanzliche Fette und essen Sie maßvoll und ballaststoffreich. Dies ist ein wesentlicher Schritt, eine Arteriosklerose zu verhindern und ihr Fortschreiten zu verzögern.
Birnenform vorteilhafter als Apfelform
Allerdings muss Übergewicht differenziert betrachtet werden: Das Fett der Bauchhöhle wird schneller mobilisiert und ins Blut geschwemmt als das Fett auf Hüften oder Oberschenkeln. Nicht allein die Höhe des Übergewichts, sondern vor allem die Verteilung des überschüssigen Fetts im Körper ist also entscheidend für das Arteriosklerose-Risiko. Die für viele Frauen typische Birnenform ist vorteilhafter als die Apfelform, sprich dünne Extremitäten und Bauchpölsterchen.
Bewegung normalisiert den Blutdruck Viel körperliche Bewegung – wenigstens eine Stunde täglich zügiges Gehen oder 30 Minuten
Ausdauersport mehrmals wöchentlich – wirken sich ebenfalls günstig auf den Fettstoffwechsel aus. Zusätzlich kurbelt Bewegung die Durchblutung an und normalisiert den Blutdruck. Eine vertiefte Atmung verbessert die Sauerstoffzufuhr.
↑ nach oben